Keine Katastrophe: Das Wintersportlager 2025

Ein Flop, ein Fiasco oder ein Debakel? – Die Meinungen zum diesjährigen Lager waren nicht einheitlich. Das Wetter war kein Desaster, doch der tägliche Blick auf die Prognose der folgenden Woche (jeden Tag ein Sünneli mehr) liess manchen aufseufzen. Zum Glück waren lauter sonnige Gemüter im Lager, vor allem den 8 Pärchen war das Wetter wohl ziemlich egal.

Erstaunlich: Auch bei Nebel oder Schneetreiben wurde der Wintersport engagiert in Angriff genommen, das neue «Hausmami» brauchte keine Peitsche, um die Leute rauszukriegen. Natürlich kamen einige dann bald wieder zurück. (Bindung defekt, Schmerz im Knie, Akku leer oder schlicht Lust aufs Kuchenbuffett oder einen Platz im Hotpot)

Dennoch forderte die Piste schon am ersten Nachmittag ihre Opfer: Zwei Handgelenke erwiesen sich als überfordert und das Hausmami musste bis nach Luzern ins Kinderspital mitreisen. Ihre abenteuerliche nächtliche Heimkehr mit dem Pistenbully gab noch zu reden.

Das Restaurant Erzegg sorgte für gute Verpflegung, was den üblichen «Zwischendurchfressereien» vielleicht etwas den Boden entzog – natürlich nicht vollständig. Am Abend fanden epische Dog-Schlachten, Dart-Wettkämpfe und schauerliche Werwolf-Angriffe statt. Auch der Holzklotz zum Nageln legte gewaltig an Gewicht zu. Wer am Mittwoch keine Lust auf den Film, keine Geduld für Spiele und keinen Mut für die Suppe im Hotpot hatte, machte einen Nachtspaziergang. Die Meldung einer Mädchengruppe, sie seien mal eben auf dem Bonistock gewesen, löste erst Erheiterung, dann Unglauben und letztlich Bewunderung aus. Hut ab!

Am Freitag hatten wir Glück beim Wetter, Glück beim Skirennen oder im Fall einer Teilnehmerin einfach Glück beim zweiten Verlieren und Wiederfinden des iPhones auf der Piste…

Am Abend gab’s dann doch noch etliche Pleiten, mehrere Debakel und sogar ein paar Desaster, aber keine Katastrophe: Ja – die Einheiten der Lagerwährung waren mutig gewählt, doch der Erfinder gelobt, wieder auf ein einfacheres System umzustellen, er benötigte selber einen Spick, um bei der Auktion mitzukommen.

Es wurde so spät am Freitag, dass einige nicht mal mehr das richtige Zimmer fanden. Das Wecken am folgenden Tag war eine Belastungsprobe, obwohl die übliche, verhasste Kuhglocke schon wieder friedlich im Restaurant hing. (Die schrille Pfeife eines Leiters war offenbar auch nicht besser.)

Es wurde gepackt, gesucht, geflucht, gegähnt und gelacht, dann schwang man sich das viel zu schwere Gepäck irgendwie auf den Rücken und trat den Heimweg an. Neun Leute trauten sich nochmals eine Talfahrt auf der Piste zu und bald darauf waren im Car erste Schnarchgeräusche zu vernehmen, aber wer schläft, sündigt nicht.