
Drei Schränke voller «ausgestopfter Tiere» – oder wie der Spezialist bevorzugt: «Präparate» – gaben dem NT-Kustos arg zu denken. Wie sollen diese sicher eingelagert werden während der ganzen Bauerei? Und lohnt sich dies überhaupt? Neuerdings zirkulieren Berichte über die Giftigkeit solcher Objekte, welche damals mit Arsenverbindungen gegen Insektenfrass imprägniert wurden, manche Schule hat sich darauf kurzerhand von ihren «Tierchen» getrennt. Unsere Präparate wirkten zudem zerzaust und verstaubt, manchen Vögeln fehlten Teile des Federkleids und der Hase zeigte Spuren von zu vielen Streicheleinheiten, die er als Leih-Objekt von Primarschülern erhalten hatte.
Es war Zeit, eine professionelle Meinung einzuholen. Frau Wiederkehr, Präparatorin in Herschmettlen, sah sich unsere Sammlung an und teilte ein was wertvoll und erhaltenswert war oder entsorgt werden musste. Sie nahm alle Objekte mit, revidierte sie und lagerte sie sicher ein. (Dem NT-Kustos fiel ein arsenbelasteter Stein vom Herzen…)
Kaum war dies organisiert, hörte man von der Primarschule Zell, sie hätten ihre Präparate zur Entsorgung freigegeben. Sie wurden gerettet und ergänzten oder ersetzten unsere Sammlung. (Endlich: Ein Fischreiher! – Oder muss man nun Graureiher sagen?)
Kurz vor dem Tag der offenen Türe wurde dann auch die ersehnte Vitrine geliefert, denn unsere Sammlung sollte nicht länger im dunklen Schrank auf Verwendung hoffen, sondern stetig verfügbar sein. Unsere Präparatorin hatte unterdessen noch die Sammlung der Primarschule Uster übernommen und suchte ein Plätzchen dafür. Wir übernahmen einige dieser «Erbstücke», darunter auch seltene und besonders schöne Exemplare.

In der neuen Vitrine im obersten Stock der Engelburg wurde es daher schon wieder eng, vor allem einige Raubvögel zeigten mit ihrer Flügelspannweite grossen Platzbedarf und der Fischreiher machte gleich zwei Glastablare überflüssig.
Die Tierchen haben sich an ihr neues Zuhause gewöhnt, Fuchs und Hase können sich im gleichen Abteil «Gute Nacht» sagen und Streitereien mit den Neuzuzügern blieben erfreulicherweise aus. Die einzigen, die sich bekriegen, tun dies schon länger: Der Habicht und die Rabenkrähe zeigen keine Bereitschaft für einen Waffenstillstand.

Ob’s hier was zu futtern gibt?

Wir beharken uns schon seit über 60 Jahren.





Wer es genau wissen möchte: Hier gibt’s ein Verzeichnis aller ausgestellten Präparate. Ich hoffe mal, das Latein stimmt…
An dieser Stelle nochmals einen herzlichen Danke an die Spender: Primarschulen Langenhard, Zell und Uster, welche uns Exemplare aus ihren Sammlungen überlassen haben.
