Heldenfriedhof

In Zeiten der Diskussionen, wer und was noch wie geehrt werden darf oder zeitgeistgerecht eben nicht mehr, mutet ein Heldenfriedhof sicher skurril an — vor allem an einer Volksschule.

Hier soll mutig gesagt werden: Heldentum existiert auch im Bildungsbereich!

Transistoren-Heldenfriedhof

Wir gaben unsere Existenz
für Physik, Volksschule und Vaterland.
Zum Gedenken an die unschuldigen Opfer elektronischer Unkenntnis.

Nach dem Corona-Fernunterricht befasste sich der Natur+Technik-Unterricht des Profils 1 mit Elektronik. Dutzende von filigranen Bauteilen wollten kennengelernt, im Breadboard eingebaut, erprobt und angewendet werden. Schon das Lesen eines Schaltplans ist nicht ganz einfach, die Umsetzung auf die ungewohnte Breadboard-Struktur ist eigentlich schon hohe Kunst.Eine falsche Verbindung und bestenfalls läuft nichts — im dümmsten Fall gibt es Opfer.

Ein Satz wie „Sie, mini Schaltig stinkt!“ bewirkte einen hastigen Sprint der Lehrperson zum Ort des Geschehens, wo allzu oft schon ein Potentiometer die Kohleschicht ausgehaucht hatte, eine Batterie im Fieberwahn glühte, das Lebenslicht einer LED erloschen oder eben ein Transistor heimlich in die elektronischen Jagdgründe eingegangen war.

Ja, die Schaltungen erreichten schon eine gewisse Komplexität.

Es reifte die Idee, nicht der Wegwerfgesellschaft zu huldigen, sondern die Erinnerung an diese selbstlosen „Underdogs“ hochzuhalten. Erstaunlicherweise führte dieser Entscheid eindeutig zu einer massiven Steigerung der Lebenserwartung der verbliebenen Transistoren.

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